2006, da war ich gerade fünf Jahre alt, steht der Beschluss fest. Unsere Wohnung in der Stadt ist zu klein für fünf Personen, das heißt für meine Eltern, meine beiden Schwestern und mich. Wir ziehen nach R., in das kleine Dorf in der Eifel, zu meiner Oma, in das Elternhaus meines Vaters. Wobei das nicht ganz korrekt ist, da das Haus nicht im Dorf liegt, sondern etwa einen Kilometer von der Ortsgrenze entfernt, alleinstehend als Aussiedlerhof direkt neben einer Kirche. Ein alter Bauernhof umgeben von Stallungen, Feldern, der Kirche und ohne jegliche Nachbarn in der unmittelbaren Nähe.
Meine Eltern haben im obersten Geschoss den alten Kornspeicher und die Räucherkammer ausgebaut, während meine Oma das Erdgeschoss bewohnte, in dem sich auch die – damals noch geöffnete – Dorfkneipe befand. Ich selbst ging zu diesem Zeitpunkt noch in den Kindergarten, meine beiden Schwestern waren bereits in der Schule.
Wenn ich an meine Oma zurückdenke, habe ich immer direkt ein bestimmtes Bild vor Augen, das mir konkret und ganz charakteristisch für sie erscheint. Sie sitzt auf dem kleinen Holzstuhl zum Kartoffelschälen, der von der Größe her eher einem Kinderstuhl gleicht, in ihrer Küche mit altem Kohleofen, einem für mich damals riesigen, massiven Schrank aus dunklem Holz, und einer rissigen Tür, die in das Spindchen, also die Vorratskammer, führt. Vor ihr ein Esstisch, überzogen von einer blau-weißen Wachstischdecke, über der Mitte des Tisches, etwa auf Augenhöhe, eine Klebespirale für Fliegen, von deren ursprünglichen Farbe kaum noch etwas erkennbar ist. An der Wand hängt ein Abrisskalender, der den Papst zeigt, der halbe Tisch ist bedeckt von Zeitungen und weiterem Kram. Der alte Gehstock aus Holz hängt mit dem Griff am Tisch, und die weißen Küchenfliesen gehen unsauber in die Wand mit gelbem Kartoffeldruck über. Über der Tür hängt selbstverständlich ein Kreuz. Die Kirche spielte für meine Oma schon immer eine besondere Rolle, nicht zuletzt durch die unmittelbare Nähe von etwa vierzig Metern bis zur Sakristei. Diese Kirche hat nicht nur eine besondere Lage außerhalb des Dorfes, sondern liegt auch unmittelbar neben dem Gasthaus Zur Schwanenkirche, der Dorfkneipe meiner Oma. Erst in die Messe, dann in die Kneipe. Ich sehe meine Oma auf diesem Stuhl sitzen und ein Brot essen, während im Nachbarraum der Kastenfernseher unbeachtet läuft. Das ist das Bild, das sich mir häufig bot, wenn ich aus dem Kindergarten und später der Grundschule nach Hause gekommen bin. Ich bin dann in die Küche gegangen, habe mich zu ihr gesetzt und ihr dabei stolz erzählt, wie mein Tag bisher verlaufen ist. Auch wenn es sich dabei um eine immer wiederkehrende und nicht konkret auf einen Tag beschränkte Erinnerung handelt, in der sicherlich viele Eindrücke miteinander verschmolzen sind, ist es eine für mich wichtige und nostalgische Erinnerung.
Häufig habe ich das Gefühl, dass ich beim Thema Großeltern nur bedingt mitreden kann, weil ich meine Opas nicht kennengelernt habe und meine beiden Omas mich lediglich bis zu meinem elften Lebensjahr begleitet haben. Manchmal wünsche ich mir, dass ich als der junge Erwachsene von heute ein Gespräch mit ihnen führen könnte und nicht als der kleine Junge, der begeistert von seiner ersten Busfahrt in die Schule erzählt. Ich würde gerne wissen, wie ich es heute wahrnähme, wenn meine Oma in ihrem Stuhl sitzt, mit mir spricht, lacht, die Hühner füttert oder im Sessel einschläft. Dabei frage ich mich auch, wie meine Großeltern wohl heute über mich denken würden. Dieses Gefühl des Nichtmitredenkönnens belastet mich im Alltag zwar nicht übermäßig, aber die Anzahl meine konkreten Erinnerungen ist trotzdem beschränkt. Eine Erkenntnis, die nicht schön ist, auch wenn es sich um harmonische Erinnerungen handelt. Ich erinnere mich mit einem warmen Gefühl daran, dass meine Oma gerne im Hof die Katzen gestreichelt hat oder wie ich ihr meinen ersten Judoanzug präsentierte.
Als ich meine Schwester im April in Österreich besucht habe und in ihrem WG-Zimmer den alten Holzstuhl sah, war mir recht schnell klar, worüber ich schreiben möchte. Eigentlich nur ein Möbelstück, ein nicht gerade bequemes und viel zu kleines noch dazu, aber offenbar für meine Schwestern und mich von größerer Bedeutung, geknüpft an schöne, kindliche, familiäre Erinnerungen.
André
Des chansons françaises comme, par exemple, « Non, je ne regrette rien » d’Edith Piaf ou « Les Champs-Elysées » de Joe Dassin sont connues bien au-delà des frontières françaises : La popularité mondiale des chansons françaises – appartenant sans doute au patrimoine culturel de la France – montre qu’elles sont bien plus qu’un simple divertissement ! Dans le cadre de notre séminaire, nous sommes partis en quête de l’histoire et des caractéristiques des chansons françaises. Nous sommes également intéressés aux développement de ce genre jusqu’à nos jours tel qu’est est perceptive dans le rap et la musique électronique francophones.
Lesen Sie hier den Exkursionsbericht von Louisa Ewen und Kerstin Woll. Die Fotos steuerte Chiara Schmitt bei.